Am 17.8.2002 eröffnet Bürgermeister Karl Lau unter Anwesenheit des Museumsdirektor des Museums der Stadt Stargard/Szczecinski Herrn Slawomir Preiss die Ausstellung „Stargard in historischen Ansichten und Werbegrafik“.
Gleichsam wird durch diese Ausstellung das Kirchenschiff der Rosower Kirche nach einer mehr als dreißigjährigen Pause wieder genutzt. Der Anfang für das Projekt „Gedächtnis Kirche Rosow“ ist gesetzt. Am Sonntag, dem 25.8.2002, kann zwischen 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr ein weiteres mal besucht werden. Gegen 17.00 wird der Bundestagsabgeordnete Markus Meckel zur Besichtigung erwartet. Darüber hinaus informiert er sich über das Rosower Vorhaben
Gleichsam wird durch diese Ausstellung das Kirchenschiff der Rosower Kirche nach einer mehr als dreißigjährigen Pause wieder genutzt. Der Anfang für das Projekt „Gedächtnis Kirche Rosow“ ist gesetzt. Am Sonntag, dem 25.8.2002, kann zwischen 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr ein weiteres mal besucht werden.
Leider bietet die Orgel nur eine optische Verschönerung in dem alten Kirchenschiff. Seit den 60er Jahren ist das Kirchenschiff dem Verfall ausgesetzt. Feuchtigkeit und Nässe dringt ein und somit wird die Orgel völlig zerstört und ist nicht mehr bespielbar.
25.8.2002 Meckel und von Arnim in Rosow
Am Sonntag, dem 25. August 2002, besuchen das Mitglied des Deutschen Bundestages Marcus Meckel (SPD) und das Mitglied des Brandenburgischen Landtages Alard von Arnim (CDU) Rosow. Der Anlass ist das Vorhaben des Fördervereins „Gedächtniskirche Rosow – Deutsch-Polnische Gedenkstätte für Flucht, Vertreibung und Neuanfang“.
Der Bürgermeister Karl Lau begrüßt die Gäste und Besucher und begleitet sie bei einem Rundgang durch die Ausstellung „Stargard in historischen Ansichten und Werbegrafik“.
Das Vorhaben findet bei den Politikern breite Zustimmung. Durch die fachkundige Unterstützung von Herrn Janowski vom Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. werden Überlegungen zur Konkretisierung der Idee angestellt
Nach der Besichtigung der Ausstellung trifft man sich zu einem Gedankenaustausch, Treffpunkt der Gesprächsrunde ist „Schmittis Schenke“.
Über 50 Menschen aus Rosow, der Umgebung und auch Berlin hatten sich eingefunden, um in Rosow an der Kirchmauer einen zwei Meter hohen Gedenkstein zu enthüllen. Dieser steht zur Mahnung und Erinnerung an das Schicksal von Millionen von Deutschen und polnischen Flüchtlingen, Vertriebene und Umsiedler des Zweiten Weltkrieges.
Spenden der Jagdgenossenschaft Rosow, Zuschüsse durch die Kirch- engemeinde Rosow und des Förderkreises Alten Kirchen Brandenburg machten dieses Denkmal möglich. Unter den Anwesenden waren auch polnische Gäste, die Gartzer Amtsdirektorin Brigitte Günzel, Bernd Janowski vom Förderkreis Alte Kirchen Berlin/Brandenburg, der Rosower Bürgermeister Karl Lau, Vorsitzender des Fördervereins Gedächtniskirche Rosow sowie Wolfgang Kaddatz aus der Nachbargemeinde Schönfeld, der selbst von der Vertreibung betroffen war.
“Wir haben uns heute hier in Rosow zusammengefunden, um einen Gedenkstein zu enthüllen, der uns und spätere Generationen an die Aussiedlung, besser gesagt Vertreibung von drei Millionen Polen und 14 bis 16 Millionen Deutschen erinnern soll", begann er seine einfühlsamen Ausführungen:“Es soll daran erinnert werden, wieviel Herzleid, wieviel Willkür, Not und Leid die Menschen ertragen mussten", erinnerte er sich. In der Vergangenheit hätten sich die Politiker aller Staaten sehr schwer mit diesem Thema getan. „Besonders zu DDR-Zeiten waren diese Themen ein Tabu, ebenso in der Volksrepublik Polen", stellte Kaddatz fest.
Nun sei es an der Zeit, in einem vereinten Europa zusammenzuarbeiten. Das gelte auch für die Tschechoslowakei. „Wir sollten und müssen unsere Geschichte wahrheitsgetreu aufarbeiten, denn der Zweite Weltkrieg ging nun mal von deutschem Boden aus", unterstrich er. In seiner Rede forderte Kaddatz, die Vorurteile gegenüber den osteuropäischen Völkern abzubauen. „Ich konnte mich selbst mit einer Gruppe aus Penkun bei einer Reise in die Masuren überzeugen, denn wir wurden überall herzlich aufgenommen", stellte er fest. In Rosow würde man eine würdige Stätte der Erinnerung und Vergebung finden.
Die Enthüllung des Gedenksteins ist ein weiterer Schritt zur Entwicklung des Projekts „Gedächtniskirche Rosow"
Zum Thema Vertriebene fand in dieser Woche eine Begegnung zwischen deutschen und polnischen Schülern der Gartzer Friedensschule und Einwohnern aus Rosow statt. Die Elftklässler hatten sich in einem Projekt mit dem Thema Vertreibung beschäftigt und in Rosow hatten sie nun Gelegenheit, sich mit Menschen zu unterhalten, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Heimat vertrieben wurden. "Wir versuchen, in Rosow eine Gedächtniskirche, einen Ort des Gedenkens für die vielen Vertriebenen zu schaffen und wollen die Geschichte für die junge Generation aufarbeiten.
Nach 1945 war sowohl in Deutschland als auch in Polen die Vertreibung ein Tabuthema", erzählte Wolfgang Kaddatz den jungen Leuten. Und er weiß, wovon er spricht, denn er stammt aus Stettin und musste 1945 die Stadt in Richtung Osten verlassen.
Die anfängliche Hoffnung, wieder in die Heimat zurückkehren zu können, erwies sich als eine Vision, die sich in Luft auflöste, als die Siegermächte die Grenzen neu festlegten. "Es wurde lange geschwiegen, nun geht es darum, gegenseitig zu verzeihen", erläuterte Wolfgang Kaddatz.
Zum Tag der offenen Tür der Gartzer Friedensschule an diesem Sonnabend werden die Schüler und Schülerinnen ihre Ergebnisse der Projektwoche präsentieren. "Ich könnte mir gut vorstellen, dieses Material auch in der Rosower Kirche in einer Ausstellung zu zeigen", erklärte der Fördervereinsvorsitzende Karl Lau. Über diese Begegnung in der Rosower Kirche sowie über die Vorhaben des Fördervereins "Gedächtniskirche Rosow" dreht der ORB derzeit einen Film, der am 12. März um 21 Uhr in der Sendung "Himmel und Erde" ausgestrahlt wir
Marita Poschitzki
MOZ